Kyai!

Der zweite Roman der Mattie Junghans Reihe
ariadne Krimi 1166
ISBN 978-3-88619-896-0

Krimi-Welt-Bestenliste Platz 5 (Februar 2007)
"Buch des Monats" (Januar 2007)

Watergate im Rapsfeld und Bollywood in Berlin
Mattie Junghans büßt bei rassistischen Krawallen in der norddeutschen Provinz ihre Wanderkino-Ausrüstung ein. Jasmin Assadi, Bodyguard und Kampfkunst-Ass, rettet Mattie das Leben und macht sie mit ihrer Arbeitgeberin bekannt: Frederike von Westenhagen, SPD-Kandidatin aus Schleswig-Holstein, eine Frau mit Plänen. In Berlin laufen inzwischen die Proben für das erste Bollywood-Musical an. Dann kommt es zu dramatischen Ereignissen: Der indische Regisseur wird verhaftet. Die Politikerin legt sich mit der Bundeswehr an. In der Ostsee treibt eine Leiche, und Mattie deckt eine düstere Realität hinter blühendem Raps und Windenergie auf… Ein Krimi um indisches Kino, deutsche Politik, Militärintrigen und Kung-Fu: Merle Krögers zweiter Roman mit der Filmexpertin Mattie Junghans entwickelt ein packendes Panorama aus Politik, Macht, Religion, Kino und dem Nebeneinander der Kulturen. Dazu gibt es Blicke hinter die Kulissen von Bollywood, einen brandaktuellen Bundeswehrskandal, Liebe, Kung-Fu und einen heißen Showdown.

Pressestimmen zu Kyai:
"Der klare unverstellte Blick Krögers, macht die Stärke dieses außergewöhnlichen Buches aus. Dort, wo mit hundertprozentiger Sicherheit das Klischee über uns hereinzubrechen droht, zeichnet sie genau beobachtend mit liebevoll karikierender Feder die Merkwürdigkeiten unserer globalprovinziellen Gegenwart. Man vergleiche nur die Gutshof- Fleischkonserven, die uns aus in den TVVorabendprogrammen anöden, mit der von Kröger entfesselten Realität einer Adelsfamilie: Mutter Politikerin, Kinder in der Waldorfschule, Vater Bundeswehrtherapeut. Und verdrängt grummelt alte Familienschuld. Lässig knackt Kröger die Zwangsidylle. Nicht nur unserer blauäugigen patenten Familienministerin möchte man zurufen: Lesen Sie!"
(Aus der Jury-Begründung, arte-tv)

»Ein üppiger Genreroman, der alles hat, was des Krimilesers Herz begehrt: Action, Intelligenz, Wortwitz, Situationskomik, Liebe, Verzweiflung, Leidenschaft, Kampf, Korruption, Bedrohung, Aufbegehren, Abschied, Erkenntnis, Aufklärung. Respekt!«
WDR (Funkhaus Europa)

»So beherzt wie überzeugend … Merle Krögers Krimi ist auf der Höhe der Zeit, ihre Figuren sind so rund und bunt wie das Leben.«
Frankfurter Rundschau

»Ernsthaft, wahrnehmungsgenau und doch fabulierfreudig erzählt Merle Kröger … Genaue Beobachtung und authentisch gezeichnete Figuren halten ihren Text in cooler Balance. Mitreißend global!«
Börsenblatt (Krimi Extra)

»Mit erzählerischer Raffinesse schreibt Merle Kröger ›multikulturelle‹ Krimis im besten Sinne, mit Witz und kompromisslosem Engagement. Wer immer schon wissen wollte, wie Frauenkampfkunst und Bollywood-Kino in einem furiosen Krimi zusammenkommen, sollte unbedingt Kyai! lesen.«
Virginia

»Merle Kröger nutzt ihr filmisches Handwerkszeug und zieht auch in ihrem zweiten Krimi Kyai! ruhelos zwischen Berlin und Bombay hin und her, bis die ebenso vielschichtige wie spannende Handlung an der Ostsee einen stürmischen Höhepunkt findet.«
ap – Associated Press

"Voll ins reale Multikulti-Leben von Deutschland greift Merle Krögers zweiter Roman, Kyai! (Ariadne). Irgendwo zwischen Kriminal-, Liebesroman und Polit-Thriller springt sie mit sehr unkonventioneller Erzählökonomie zwischen Berlin, Schleswig-Holstein und Indien hin und her, flicht den globalen Hype um Bollywood ein, porträtiert die Aufsteiger (und Verlierer) unter den ehemaligen Poona-Leuten, liefert allerlei genaue Genre-Bilder aus diversen "Szenen" und bastelt zudem noch eine nette, plausible Schweinerei aus dem Themenbereich: "Auslandseinsätze der Bundeswehr, Wirklichkeit und Propaganda". Ein überbordender, mit Personal prall gefüllter, vor Geschichten nur so strotzender Roman, der genau deswegen mit großem Vergnügen zu lesen ist."
Kaliber 38

"Die Zeiten haben sich geändert, der Argument-Verlag auch, Merle Krögers Krimi vermag das angemessen anzuzeigen. Warum? Zum einen weil das gesellschaftskritische Profil des Verlags auch in "Kyai!" deutlich zu erkennen ist. Zum anderen weil aus den kämpferischen Feministinnen kritische, nachdenklich, kämpferische und kämpfende und vor allem sehr kluge Frauen geworden sind (next generation, könnte man sagen): "Women are always smarter." Was macht also Kröger, um sich als intelligente Autorin in einem linken Krimiverlag zu etablieren und sich dann auch sogar auf die Krimibestenliste im Januar 2007 zu katapultieren? Solche Anerkennung kommt nicht von ungefähr. Sie zeugt von einem guten und intelligenten Konzept, das ausgezeichnet in Text umgesetzt worden ist und schließlich auch noch hohen Unterhaltungswert hat. Krögers Qualität besteht denn auch nicht darin, dass sie umwerfend Neues böte. Keine Ausweitung der Gattungsgrenzen, keine stilistischen oder strukturellen Experimente, sondern gediegene, ja eigentlich attraktive Erzählkunst. Was in diesem Fall vor allem bedeutet, dass sie es schafft, zahlreiche Hauptdarsteller und Erzählstränge zu organisieren. Dabei hält sie die Spannung angenehm hoch, und dass obwohl eigentlich erst mal kein reales Verbrechen, kein Mord, kein Einbruch, kein Skandal zu vermelden sind. Am Ende gibt es zwar zwei Tote  (eigentlich vier Tote, jedoch füllen die beiden zusätzlichen bestenfalls Nebenrollen aus), aber eben erst am Ende."
Literaturkritik