Spiegel online

Krimis des Monats
Marcus Müntefering

Durchlässig ist die Gegenwart in dieser Geschichte, löchrig, und durch diese Löcher dringt Kröger tief in die Vergangenheit ein. So wird der Roman zur Zeitmaschine, der sich für ein paar Sätze, Absätze oder Seiten mit den Erinnerungen der Protagonisten kurzschließt. Verwehte Bruchstücke, die kein vollständiges Bild ergeben, aber ein Panorama, eine Collage aus Schnipseln, die von Krieg erzählen und von Vertreibung, von Verzweiflung und Gegenwehr und manchmal sogar von Hoffnung. (...)

Erzählen, das heißt immer auch: Ordnung schaffen. Dass diese Ordnung nur eine Illusion ist, vermittelt Merle Kröger auf beeindruckende Weise.